“Es sind spannende Fragen, die in diesen Werken stecken – aber der Künstler zwingt sie dem Betrachter nicht auf. Das gibt seinen Arbeiten Tiefe und zugleich Freiheit.” (Riesenhuber, H.: Schöne Körper, spannende Fragen, in: Weilheimer Tagblatt (2018), Nr.88, S.9)
Der Künstler Jakob Liehmann (ehem. Jakob Lukas) wurde an Silvester 1989 geboren. Er studierte zwei Jahre an der Universität für angewandte Kunst in Wien, dann war es Zeit für etwas anderes.
Er brach das Studium ab und erlernte die Bearbeitung von Stein bei einem Steinmetzen im Chiemgau. Es entstanden erste Skulpturen aus Marmor und Kalkstein. Bildhauerisches Wissen wie Modelliertechniken und Anatomie erlernte Liehmann als Autodidakt.
Liehmann arbeitete in sehr verschiedenen Bereichen. Beispiele hierfür sind NGO-Arbeit in Addis Abeba (Äthiopien) , Helfertätigkeit bei dem syrischen Bildhauer Butros Ronheim in Carrara (Italien), bei einem Kunst am Bau Projekt des Berliner Künstlerpaares STOEBO, oder Unterstützung beim Bronzeguss bei Egon Stöckle.
In seiner aktuellen Serie “Persona” beschäftigt er sich mit widerstrebenden Tendenzen im Menschen. Die zarten, in Überlänge ausgeführten Skulpturen sind nackt, tragen aber eine Maske, wirken zerbrechlich aber nicht kraftlos. Sie bewegen sich spürbar im Spannungsfeld zwischen äußerem Schein und inneren Sein. Die Zartheit der Skulpturen stellt das Bild des Menschen als “Krone der Schöpfung” infrage und zeigt dem Betrachter ein sensibles und verletzbares Wesen, das sich seiner Endlichkeit bewusst ist.
Liehmann lebt in Polling bei Weilheim, ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.
Seit 2023 ist er Mitglied im Kunstforum Weilheim